Die Jugend bewegt sich immer zwischen Rebellion und Kommerz, manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Oft ist es in der persönlichen Entwicklung enorm wichtig, sich deutlich abzugrenzen von den Eltern und von den Erwachsenen allgemein.

Die Abgrenzung von den Erwachsenen erfolgt in der Jugendzeit inhaltlich: Durch die Musik, durch den Kleidungsstil, durch den Haarschnitt, durch die eigene Jugend-Sprache. Die Abgrenzung erfolgt gleichzeitig auch räumlich. Jugendliche suchen ihre eigenen Plätze und Orte, um ungestört zu chillen, gemeinsam Musik zu hören, Grenzen auszutesten, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

„Ein seit Jahrzehnten fest etablierter Treffpunkt für Jugendliche ist unser Jugendhaus“, betont Bürgermeister Thorsten Wozniak. „Hier können die jungen Menschen ihre Musik hören, sich unterhalten, Billard spielen, ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Hier muss sich niemand für Kleidung, Haarfarbe oder laute Musik rechtfertigen. Unser Jugendhaus ist, wenngleich an wechselnden Orten, seit mehr als vier Jahrzehnten ein Raum für die Persönlichkeitsentfaltung junger Menschen auf dem Weg zum eigenen Ich.“
Vom 15. Januar bis 19. Februar 2017 ist nun die Ausstellung „Klangwellen & Traumwelten – Kulturarbeit im Jugendhaus Gerolzhofen“ im Alten Rathaus am Marktplatz in Gerolzhofen aufgebaut. Damit hat Jugendhausleiter Kurt Rienecker Zeitgeschichte und Jugendkultur dokumentiert, auch wenn zahlreiche Kunstwerke die Jugendlichen für sich selbst produziert haben und nun nach Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr auffindbar sind.

Gleichzeitig ist ein Buch zur Ausstellung erschienen. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf der Fotografie und einen Blick auf Bands und Konzerte. „Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Jugend, die Jugendkultur und die Ausdrucksformen im Laufe der Jahrzehnte veränderten – und doch irgendwie gleichblieben in der Abgrenzung zu den üblichen gesellschaftlichen Regeln und Normen sowie im Finden in einer gemeinsamen Szene“, sagt Bürgermeister Wozniak: Die offene Jugendarbeit ist eine Erfolgsgeschichte.

Neben den vielfältigen Angeboten in Gerolzhofen und Rügshofen auf Vereinsebene und in den Organisationen hat die offene Jugendarbeit nicht nur ihre Berechtigung untermauert, sondern sich in nunmehr über vier Jahrzehnten deutlich positioniert. Wie man sieht: auch künstlerisch.

Jugendhausleiter Kurt Rienecker bietet auf Anfrage auch Führungen durch die Ausstellung an: juz.geo@web.de 

Klangwellen

Bands aus dem Jugendhaus der letzten 30 Jahre

  • album-cover

    a Felony

    no place to hide

  • album-cover

    99 Penny Worth

    sucks

  • album-cover

    Artifact

    fuddled - keep on fucking

  • album-cover

    a Felony

    tell the night

Videos

Live und in Farbe